Endspurt - heute Abend wird jede von uns zu Hause sein und ihr Zisch! - sofern vorrätig - alleine trinken müssen. Ein komischer, noch ziemlich unvorstellbarer Gedanke.
Wir schaffen es tatsächlich früh aufzustehen und sitzen bereits um 7h15 am Frühstückstisch, um uns dann ab 8h30 auf den Motorrädern durch den Berufsverkehr einen Weg durch die Stadt zu bahnen. Auch jetzt kommt uns die Hauptstadt Sachsen-Anhalts nach wie vor groß vor. Es dauert, bis wir aus der Stadt heraus sind. Was dann folgt sind wenig spannende Straßen und Landschaften - es geht durch flaches Gelände viel geradeaus, der Blick fällt hin und wieder auf Industrie oder Windparks in der sonst so weiten Landschaft. Soll noch einer sagen, ausschließlich Norddeutschland sei flach & langweilig! Erst auf Höhe von Halberstadt und somit in Harznähe wird die Landschaft etwas reizvoller. Wir umfahren den Harz allerdings auf seiner östlichen Seite, unser Motto ist "Strecke machen" (jaja, die Pferde riechen den Stall). Die Laune verderben uns dann eher die Spritpreise - schon am Vortag hatten wir 1,55 Euronen / Liter gesehen. Ein Preis, den wir im ganzen Urlaub nicht vor Augen hatten! Welcome back? Äh, neee, nicht wirklich. 
Es wird zunehmend windig, je weiter wir nach Norden kommen. Es geht durch Helmstedt und Wolfsburg bis nach Gifhorn, wo wir nach längerem Suchen eine Bäckerei für eine letzte Kaffeepause finden.
Eigentlich ist es ein STEHcafé, aber just als wir dort vorfahren, rückt eine Mitarbeiterin einen Plastiktisch und ein paar Stühle vor der Bäckerei zurecht - das sollte wohl so sein!? Wir schlagen kuchentechnisch ordentlich zu, dafür muss die Verkäuferin als Fotografin fungieren, und so kommt es zu einem der wenigen Fotos in diesem Urlaub, auf dem wir Mädels zu dritt zu sehen sind. Trotz der sich anbahnenden leichten Wehmut angesichts der bevorstehenden Trennung strahlen wir: "Wir haben es geschafft! Wir waren tatsächlich in Dubrovnik! Wir haben unser Ziel erreicht!" Und wir sind uns einig: in dieser Konstellation würden und wollen wir es alle gerne wieder tun! Gegen 13h15 machen wir uns auf den Weg und es ist ein ganz komisches Gefühl, als Iris links in Richtung Celle und Walsrode, Kerstin und ich rechts in Richtung Uelzen und Hamburg abbiegen. Da fehlt was! 
Kerstin und ich verlieren unsere gute Laune auf der B4, denn bis Uelzen herrscht ein nervig dichter und zäher Verkehr, die Strecke wird von LKWs gerne als Ausweichstrecke zur Autobahn genutzt, die Gelegenheiten zum Überholen sind nicht so reich gesät. Hinter Uelzen biegen wir auf Verdacht ab in die Wallachei. Es werden auch noch andere Wegen in Richtung Hamburg führen!
Und so geht es über Süder- und Kirchgellersen und über Embsen nach Hoopte an der Elbe. Zwischendurch haben wir auf gerader Strecke eine ordentliche Schräglage, denn es pustet ordentlich von der Seite! Willkommen zurück in der steifen Brise des Nordens! Wir möchten von Hoopte aus mit der Elbfähre zum Zollenspieker nach Hamburg übersetzen. Das scheint uns ein würdiger Urlaubsabschluss. Am Zollenspieker, eine alte Zollstation und südlichster Punkt Hamburgs, legen wir noch eine kurze Pause ein, bevor wir uns verabschieden und sich die Urlaubswege dann endgültig trennen. Während Kerstin in Richtung Osten fährt, bewege ich mich in Richtung Nordwest. Ich bummele erst noch über die kurvigen Hinterdeiche der Vier- und Marschlande, kämpfe mich später durch den dichten Verkehr der Hansestadt, um dann gegen 16h00 zeitgleich mit den ersten Regentrop- fen Zuhause einzutrudeln. Urlaubsende - da weint sogar der Himmel! So schnell kann´s gehen - Motorrad in aller Eile abgepackt, Gepäck in die Wohnung getragen, und schon ist der Urlaub vorbei. Ich sitze später alleine mit einem Zisch! vor dem Rechner, proste den Mädels per Mail zu und bin mir sicher, dass sie genauso denken wie ich: ALLES RICHTIG GEMACHT! |