Vorwort: Wie es überhaupt zu einer Zelt-Einweihungstour kam


Die Entscheidung für diese Wochenendtour fiel ziemlich schnell: ich war am Wochenende zuvor bei Kerstin, eine meiner "Wingmädels", um sie ein wenig von ihrem bevorstehenden Vorstellungsgespräch donnerstags abzulenken, als sie meinte "Ich überlege, ob ich am nächsten Freitag nicht frei nehmen soll!?"

Ich begann zu grinsen, hatte ich doch den Tag im Büro schon als Gleittag eingetragen. Kerstin verstand richtig und fragte prompt und ebenfalls grinsend: "Weserbergland? Mit Zelt?" Mein Grinsen wurde breiter: "Sehr gerne!"

Okay, an dieser Stelle muss ich wohl ein wenig ausholen. Meine bisherigen und einzigen Erfahrungen in Sachen "Motorradurlaub & Zelten" lagen schon eine Weile zurück (2 1/2 Wochen Provence im Sommer 1999, seinerzeit noch als Sozia) und die Erinnerungen in Sachen Komfort waren weniger prickelnd, so dass ich anschließend sagte "Nie mehr."

Sag niemals nie. Kerstin und Iris, "meine" beiden Mädels, zelten sehr gerne, und da ich in den letzten beiden Jahren immer wieder mit diesem Gesprächthema konfrontiert wurde, wuchs auch in mir so langsam der Gedanke "Hm, warum nicht, Du könntest es ja mal wieder versuchen." Bereits bei diesem Anfangsgedanken hatte ich schon einen ganz bestimmten Zeltplatz bzw. ein ganz bestimmtes Bild vor Augen: die Zeltwiese des Bootshauses Beverungen an der Weser, im Weserbergland.

Hier waren wir mehrmals mit dem Hornet-Forum abgestiegen (Unterkunft in Zimmern), und ein Anblick morgens aus dem Zimmer auf die Weser im Morgendunst hatte mich nicht mehr losgelassen.

Ab Herbst 2011 befasste ich mich gedanklich dann ernsthaft mit der Zeltsuche, erstellte eine Liste, was das Zelt haben sollte und können musste, inhalierte Testberichte und schoss mich so langsam auf wenige Modelle ein, die ich in Outdoor-Onlineshops unter Beobachtung hatte, bis ich im Januar ein echtes Schnäppchen machen konnte und zuschlug.

Der erste Test-Aufbau fand am 01. April 2012 (kein Scherz!) im Rahmen einer Kaffee&Kuchen-Runde im Freundeskreis in meiner Wohnung statt. Da ich ja schlecht die Heringe in den Wohnzimmerboden schlagen konnte, mussten alle mit anpacken bzw. halten. Alles in allem ein sehr amüsantes Unternehmen, nach dem ich völlig optimistisch zukünftigen Zeltausflügen entgegen sah. Naja, vorerst auf Wochenendtouren beschränkt. Den großen Komfort sah ich nach wie vor noch nicht und folglich auch keine mehrwöchigen reinen Motorrad-Zelt-Urlaube.

Meine Mutter hatte immer schon gemeint, dass ich sehr kritisch sei ... was aber nicht heißen soll, dass ich nicht lernfähig bin! :-)

Und so nahm ich mit Kerstin meine ersten Zelterfahrungen seit Langem in Angriff.