Freitag, 21.06.2013: Auf ein Neues - vom Großraum Hamburg via Laatzen, Salzhemmendorf, Ottenstein nach Beverungen (ca. 290km)


Bereits im Januar hatten wir Mädels - Iris, Kerstin und ich - unsere Kalender gezückt und ein, zwei, drei Wochenenden für gemeinsame Aktivitäten geblockt. Fest stand, dass wir mindestens ein Zeltwochenende im Weserbergland verbringen wollten, nachdem Iris aufgrund ihres Kreuzbandabrisses im vergangenen Jahr bei der Zelteinweihungstour im August 2012 nicht mit von der Partie sein konnte.

Und da von männlichen Mitgliedern unseres Bekanntenkreises immer wieder ein "Ich würde auch mal gerne bei eine eurer Touren dabei sein" zu hören war, planten wir zwei Wochenenden als "Offene Mädelstour", davon eins im Juni, und informierten entsprechend einen ausgewählten männlichen Personenkreis.

Na klar, Frauen sind wählerisch! :-D

Als es am Freitag, 21.06., losgeht, befindet sich aus diversen Gründen letztlich nur Heiko als Hahn im Korb unter uns Mädels, was aber der guten Laune, mit der wir ins Wochenende starten, keinen Abbruch tut.

Zugegeben, die gute Laune muss sich bei manchen erst noch einstellen, als wir uns in der Nähe von Iris' Wohnort, ca. 90km südlich von Hamburg treffen. Es ist Freitag und Ferienstart in Hamburg und Schleswig-Holstein.

Die Autobahnen sind entsprechend voll, Baustellen tun das übrige zur langen Staubildung dazu, um den ersten Kilometern alles andere als das Prädikat "genussvoll" zu verleihen. Kerstin trudelt als letzte und wohl mit der schlechtesten Laune am Treffpunkt ein, aber die wandelt sich schnell in Gelächter. Wenn wir zusammen sind, gibt es keine schlechte Laune! Die lassen wir uns auch nicht von dem kräftigen Regenschauer verderben, der unsere Abfahrt ein wenig hinauszögert.

Aus Zeitgründen verläuft die Anreise ein gutes Stück über die Autobahn A7, die wir südlich von Hannover bei Laatzen verlassen. Auch hier folgen bis Oldendorf erst einige Kilometer unspektakuläre Bundesstraße, bevor wir bei Lauenstein die ersten schönen Kurven in Angriff nehmen.

Nach dem weniger idyllischen Anblick des Kernkraftwerks bei Grohnde kreuzen wir die Weser zwischen Daspe und Hehlen und legen eine kleine Pause ein. Die Stimmung ist gut, das Wetter kurzzeitig weniger. Es tauchen bedrohlich dunkel ausschauende Wolken auf.

Mit den ersten Regentropfen schwingen wir uns wieder auf die Mopeds und treten die Flucht in Richtung Beverungen an. Es geht hinauf auf die Ottensteiner Höhe, von dort über die Serpentinenkurven mit tollem Blick ins Wesertal wieder hinunter nach Brevörde und von dort ohne Umwege - das Abendessen ruft! - über die B83/B64 via Höxter zum Bootshaus Beverungen, wo wir gegen 19h00 eintrudeln.

Wir werden mit einem lauten "Hallo" empfangen, so langsam entwickeln wir uns zu Stammgästen. Dass sich das in den nächsten Wochen noch intensivieren wird, ahnt zu diesem Zeitpunkt noch niemand.

Wir tauschen die Reihenfolge: erst werden die Zelte aufgebaut, dann folgt unser "Zisch!", alleine schon um sicher zu sein, dass wir auch noch ein Abendessen bekommen. Frau lernt schließlich aus Erfahrungen. Mit Spannung verfolgen wir Iris' Zeltaufbau. Dieses Mal ist es ihr Zelteinweihungswochenende.

Sie hat sich eine "Hundehütte" gekauft - viel anders kann man das Zelt in dieser Größe nicht bezeichnen - und der Unterschied zu Kerstins und Heikos Zelt löst dann auch erste spöttische Bemerkungen aus. Zu wessen Gunsten sei dahin gestellt.

Wenig später sitzen wir auf der Terrasse des Bootshauses, genießen Aussicht und Ruhe und entspannen bei Getränk und Essen. Dieser Platz strahlt eine unglaubliche Ruhe aus. Äh, ja, Ruhe ... solange manN noch nicht im Zelt liegt und zu schnarchen beginnt.

Spätestens hier vermisst frau einen Komfort der Unterkunft mit einem festen Dach über dem Kopf: schallisolierte Zimmerwände! Nun denn ...

Gute Nacht, John Boy!