01.07.2011: Heute Schleuse nur zum Angucken. Von Xouaxange zur Schleuse Réchicourt, ein Stück Saar-Kohle-Kanal, zurück in Richtung Hesse.

15m tiefer - Blick von der Schleuse von Réchicourt auf den Kanal gen Westen So ruhig, wie der gestrige Tag geendet hat, startet der neue. Wir lassen uns Zeit, schließlich haben wir keine weiten Strecken mehr zurückzulegen.

Nach dem Frühstück heißt es wieder "Leinen los" und wir schippern zunächst eine lange Zeit an den großen Weihern von Gondrexange entlang. Ich bin ein wenig enttäuscht - was auf der Karte nach einer idyllischen Seen-Landschaft ausschaut, versteckt sich hinter einem derart hohen Deich, dass selbst von Deck aus kein Blick auf die Weiher zu erhaschen ist.

Wir machen einmal kurz fest und ich kraxel auf die Deichkrone um zu sehen, ob sich ein längerer Aufenthalt lohnt. Tut er nicht, sooo idyllisch ist es dann bei bedecktem Himmel auch nicht, finde ich, und so fahren wir weiter bis zur großen Schleuse von Réchicourt.

Groß bedeutet tief - es wird eine Höhe von 16m überwunden. Damit ist diese Schleuse die tiefste Schleuse des Kanals, hier ist gleichzeitig die Wasserscheide. Dagegen ist die Schleuse von Saverne mit ihren 5,50m ja nahezu niedlich gewesen.

Wir beobachten interessiert einen Schleusengang nach unten, entscheiden uns aus Zeitgründen allerdings dagegen, selbst einmal runter und wieder raufzuschleusen.

Wie auf der Autobahn: Kilometeranzeige auf dem Rhein-Marne-Kanal     Da geht es 16m abwärts - Schleuse von Réchicourt     Zaungäste     Schleuse außer Dienst - alte Schleusentreppe     Weiter geht´s in Richtung Nancy

Die Idylle trügt - gleich startet unser Boot nicht mehr Schließlich haben die Schweizer noch ein gutes Stück zurückzufahren, da sie am nächsten Morgen um 9h00 ihr Boot in Lutzelbourg zurückgeben müssen - und dazwischen liegen neben einigen Flusskilometern noch die beiden Tunnel und das Schiffshebewerk sowie eine Handvoll weiterer Schleusen.

Als wir das Boot wieder für die Rückfahrt starten wollen, machen wir erst große Augen, und verdrehen sie anschließend. Das Boot gibt keinen Mucks von sich! Das darf doch nicht wahr sein, was ist denn nun schon wieder???

Sämtliche Überprüfungen und Versuche bringen keinen Erfolg, und so rufen wir schließlich wieder einen Techniker an. Gottseidank hat der dieses Mal keine so weite Anreise, da die Basis Hesse ja in der Nähe liegt.

Während wir warten verabschieden sich die Schweizer auf ihren Rückweg. Ein herzliches Gefühl bleibt, Erinnerungen an sehr angenehme gemeinsame Momente. Die Adressen werden ausgetauscht und ich lasse schon mal vorsichtig verlauten, dass ich auf einer Motorrad-Erkundungstour durch die Schweiz gerne einmal vorbeikommen werde. Wenn sie schon selber sagen, dass sie dort wohnen, wo der Rhein am schönsten ist!? (das ist ihrer Meinung nach bei Chur)


Aprilwetter im Juni  Kanalbrücke bei La Forge  Kanalbrücke bei La Forge  Kanalbrücke bei La Forge

Die Idylle trügt - gleich startet unser Boot nicht mehr Der Techniker von LeBoat trifft ein und findet in relativ kurzer Zeit den Fehler. Was, nur ein Kabel, das sich gelöst hatte, soll schuld sein? Wir zweifeln ein wenig an den Bastelfähigkeiten des Strasbourg-Technikers, freuen uns aber darüber, dass unser Boot so schnell wieder flott ist.

Auf geht´s, zurück in Richtung Hesse. Vorher biegen wir noch ein Stück in den Saar-Kohle-Kanal ein, der bis nach Saarbrücken führt. Da aber auch hier keine schöne Sicht auf die Weiher gegeben ist, drehen wir wieder um und machen im Nachmittag kurz hinter der Kanalbrücke bei La Forge und ca. 1,5km vor Hesse endgültig für den Rest des Tages fest.

Spaziergänge, Buchlektüre, Fahrradfahren ... jeder beschäftigt sich auf seine Weise, und ich schlendere zur Kanalbrücke zurück, um ein paar Fotos zu schießen.

Der letzte Abend und somit der Hausbooturlaub wird mit einem abermals leckeren Grillen verabschiedet, die letzte Nacht verläuft noch einmal ruhig und entspannt.

Heute haben wir eine einzige Schleuse und die nur augenscheinlich gemeistert.



Der 01.07.2011 in Bildern

Der nächste Tag: 02.07.2011