Samstag, 27.08.2011: Dubrovnik

Nette Aussicht von der Unterkunft aus Als wir am Morgen die Vorhänge zurückziehen, fallen uns fast die Augen aus dem Kopf. Über Nacht haben an dem gegenüberliegenden Kai zwei fette Kreuzfahrtschiffe festgemacht. Na, das ist auch eine Aussicht, mit der man in den Tag starten kann.

Wir lassen uns Zeit an diesem Tag, auch wenn wir mit der Stadtbesich-
tigung von Dubrovnik
ein straffes Programm vor uns haben. Nach einem gemütlichen Frühstück machen wir uns auf die Suche nach der Bus-
haltestelle
.

Der Bus - leider ohne Klimaanlage, was die Fahrt zu einer schweißtreibenden Angelegenheit macht - bringt uns in Kürze bis vor das Ploče-Tor, das westliche Stadttor der Altstadt Dubrovniks.

Wir starten in der prallen Mittagssonne den ca. 2km langen Rundkurs über die komplett erhaltene bzw. restaurierte Mauer rund um die Altstadt.

Dieses in sich geschlossene Bild ist beeindruckend. Durch die Luken einzelner Wehrtürme ergeben sich stets nette Fotomöglichkeiten - ich nenne sie "Bild-mit-Rahmen"-Fotos.

Dubrovnik-Foto mit Rahmen Der Blick schweift immer wieder über die Dächer der Altstadt und die herausragenden Sehenswürdigkeiten wie der Gradski zvonik (Glockenturm) des Alten Ratspalastes, die Katedrala Velika Gospa (Kathedrale Maria Himmelfahrt), die Crkva Sveti Blaho (Kirche St. Blasius, die Crkva Sveti Ignacijo (Jesuitenkirche St. Ignatius), das Dominikanski samostan (Dominikanerkloster), das Franjevački samostan (Franziskanerkloster) und ... und ... und ...

Oder aber gleitet über das Mittelmeer, auf die vor der Stadt liegenden Kreuzfahrtschiffe, auf das neben der Altstadt gelegene Fort Lovrjenac.

Es ist ganz angenehm, dass der Fußgängerstrom sozusagen als Einbahnstraße nur in eine Richtung über die Stadtmauer geleitet wird. Kein Anrempeln, kein Gedränge, nichts.

Lediglich an den wenigen Schatten spendenden Stellen knubbeln sich hin und wieder die Menschen.

Vor einem Café dudelt ein altes Radio munter vor sich hin - erstaunlich klar, denn Wind und Meer haben offensichtlich Spuren am Holz hinterlassen.

Dubrovnik - Teil der Stadtmauer  Fort Lovrijenak  Dubrovnik - Blick von der Stadtmauer aufs Meer  Dubrovnik - Blick von der Stadtmauer aufs Meer

Und es dudelt und dudelt ... Wir drehen unsere Runde bis zum höchsten Punkt der Altstadt bzw. der Mauer, dem Tvrdava Minceta (Rundturm), fort und lassen von anderen Touristen ein Beweisfoto von uns Dreien machen.

"We did it!" Jucheee, wir sind tatsächlich da, sind bis nach Dubrovnik gefahren! Ein schönes Gefühl - alles passt!

Wir beenden unsere Stadtmauerrunde und stürzen uns in das Gewühl in der Altstadt. Hier strömen gefühlte 100.000 Kreuzschifffahrttouristen mit Aufklebern auf der Brust durch die Placa Stradun, Dubrovniks Flanier-
meile
und Hauptstraße.

Uns ist nach einer Stärkung und so ergattern wir vor einer Eisdiele in einer Seitenstraße begehrte Plätze im Schatten, just gegenüber eines "Christmas Gift Shop" - Weihnachtsartikel bei 35ºC im Schatten???

Sei´s drum, statt Eis futtere ich einen warmen Schokoladen-Bananen-Crêpe mit Sahne. Oberlecker! Kalorien spielen hier keine Rolle, wird eh alles gleich wieder rausgeschwitzt.

Dubrovnik - We did it! Wenig später wird besichtigt, was wir vorher schon von der Stadtmauer in Augenschein genommen haben - diverse Plätze, Kirchen, Gässchen, grüne Oasen, etc.

Dubrovnik ist definitiv eine Reise wert, hier kann man mindestens einen Tag für eine Besichtigung gut einplanen.

Obwohl am späten Nachmittag die Beine schwer werden, erklimmen wir noch die Stufen zum vor der Altstadtmauer liegenden Fort Lovrjenac.

Wir werden mit den Worten "Hier kommt eh gleich noch eine Gruppe" hereingelassen, obwohl die Öffnungszeit eigentlich fast vorbei ist.

Oben auf der Festung bekomme ich eine Ahnung, welche Gruppe da noch eintreffen wird: an der Dubrovnik zugewandten Brüstung steht ein Tisch mit einer weißen Tischdecke, auf der einen Seite zwei Stühle, auf der anderen Seite ein Stuhl und unterwegs begegnet uns noch eine bebrillte Dame mit Aktentasche in der Hand.

Ich sag zu den Mädels "Passt auf, wir werden hier noch Zeugen einer standesamtlichen Trauung!"

Dubrovnik - Altstadt

Dubrovnik - St. Blasius Kirche  Dubrovnik - St. Blasius Kirche  Wassergekühlter Ventilator  Grüne Oase mitten in der Altstadt

Standesamtliche Trauung auf Fort Lovrijenak Und so ist es tatsächlich wenig später: eine Hochzeitsgesellschaft kommt an - wir fragen uns, wie die Frauen mit DEN Stöckelschuhen den holprigen Weg zum Fort hochgekommen sind - und wenig später stehen in Uniform gekleidete Luftwaffen-Angehörige Spalier für das Brautpaar.

Entspannte Stimmung vor einer atemberaubenden Kulisse. Hinter der Hochzeitgesellschaft liegt die Altstadt von Dubrovnik im warmen Sonnenlicht des Spätnachmittags.

Gerührt verfolgen wir die Zeremonie, auch wenn wir kein Wort verstehen. Das braucht es auch nicht.

Als sich nach der Trauung die Hochzeitsgesellschaft zu einem Umtrunk versammelt, stehlen wir uns davon.

Noch bevor wir wieder vor den Toren der Altstadt angekommen sind, ertönt ein Brummen in der Luft - der Blick geht automatisch suchend gen Himmel, und wir werden noch Zeugen einer bestimmt fünfzehn-
minütigen Kunstflug-Einlage, wohl ein Geschenk an das Brautpaar.

Wow, was für ein Tag!



Dubrovnik - Altstadt

Kunstflieger zu Ehren des Brautpaars Leicht benommen angesichts der vielen Eindrücke nehmen wir den Bus in Richtung Unterkunft, steigen allerdings mangels Ortskenntnis eine Station zu früh aus.

Das ist nicht weiter tragisch, denn so kommen wir an einem uns ansprechenden Restaurant am Hafenbecken vorbei, wo wir uns zu einem leckeren Abendessen unter rühriger Bedienung eines Kellners der alten Schule niederlassen.

Später treten wir per pedes und zufrieden die restlichen Meter zur FeWo an, nehmen dort auf der Terrasse noch ein Zisch! ein und lassen den Tag und die vielen tollen Eindrücke Revue passieren. Und - wie sollte es anders sein - wir sind uns einig:

ALLES RICHTIG GEMACHT!