Samstag, 03.09.2011: Von St. Martin am Tgb. über Rossfeldhöhenringstraße und um den Hochkönig zurück nach St. Martin (ca. 225km)

Morgennebel in St. Martin am Tennengebirge Wir gehen den Tag ruhig an, genießen das Frühstück und den vorbeiziehenden Morgennebel, der schönes Wetter erahnen lässt.

Erst gegen 10h00 starten wir von St. Martin aus durch das Lammertal in Richtung Lindenthal, stets den Blick zur Linken auf das beeindruckende Tennengebirge, ein 60qkm großes Plateaugebirge, das seit 1982 unter Naturschutz steht.

Bei Lammerer finden wir erst nach einigem Suchen den Einstieg in eine kleine, parallel zur Lammer verlaufende Nebenstrecke.

Über geschwungene Sträßchen, auf der uns Radfahrer-Pulks und Teilnehmer einer 911er-Porsche-Ralley entgegenkommen, geht es über Voglau und Golling, wo Salzach und Lammer zusammenfließen, bis nach Hallein.

Hier suchen wir abermals einen Einstieg, und zwar die Nordauffahrt zur Rossfeldhöhenringstraße, Deutschlands höchstgelegene Panoramastraße.

Wir überfahren bei Neuhäusl die deutsch-österreichische Grenze und befinden uns nach knapp zwei Wochen zum ersten Mal wieder deutschem Boden und schließlich vor der Mautstelle der Rossfeldhöhenringstraße wieder.

Kleine Straßen im Tennengebirge Ein kurzer Halt, wir schauen uns an - wollen wir Maut zahlen? Ja, wollen wir, und nachdem wir 3,50 Euro pro Person gelöhnt haben, kurven wir aufwärts in Richtung des 1.600m hohen Rossfelds.

Etwas unterhalb von dieser Höhe stellen wir die Motorräder ab und genießen die Aussicht auf das Bergmassiv Untersberg mit dem Salzburger Hochthron, das Tal der Salzach und sogar Salzburg.

Die Weiterfahrt empfinden wir dann als eher enttäuschend - ruckzuck sind wir um das Massiv herum gefahren, es folgen keine wirklich spannenden Aussichten mehr, als sich die Straße schon wieder in Richtung Obersalzberg talwärts neigt.

Kurz hinter der Mautstelle der Südauffahrt liegt das noch recht neue Informationszentrum "Dokumentation Obersalzberg". Hier befindet sich seit 1999 eine ständige Ausstellung des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin über die Geschichte des Obersalzbergs und die NS-Diktatur.

Wir halten uns aber nicht weiter auf, sondern stürzen uns die schmale Straße in Richtung Berchtesgaden hinab. Das Verbotsschild für Pkw mit Wohnwagen ist bei zeitweise 24%igem Gefälle und kurvenreichem Verlauf der Strecke hier völlig berechtigt!

Gegenverkehr im Tennengebirge  Aussicht von der Rossfeldhöhenringstraße  Aussicht von der Rossfeldhöhenringstraße in das Tal der Salzach  Abfahrt von der Rossfeldhöhenringstraße mit 24% Gefälle

Panorama von der Rossfeldhöhenringstraße

Kleine Basteleinheit nach Feierabend Zurück auf der deutschen Alpenstraße in Richtung Bad Reichenhall nerven uns dichter PKW-Verkehr und rücksichtslose Motorradraser. Wir sehnen uns nach Kroatien zurück.

Hinter Schneizlreuth geht´s wieder über die Grenze zurück nach Österreich in Richtung Lofer, wo wir bei einem Tankstellenstopp mit Blick gen Südwesten rätseln, ob das in der Ferne liegende Panorama den Großglockner beinhaltet? Wir vermuten zumindest den Nationalpark Hohe Tauern.

Etwas weiter in Saalfelden herrscht Stop&Go, was uns in der Wärme nicht wirklich Vergnügen bereitet. Den Teilnehmern eines Volkslaufes vielleicht auch nicht, aber für sie wird eigens der Verkehr durch die Polizei geregelt.

Nachdem wir dies endlich hinter uns haben, folgt eine wunderschöne Strecke über Maria Alm am Steinernen Meer, über den Filzensattel (1.291m) und Dientner Sattel (1.342m) in Richtung Dienten mit einer grandiosen Aussicht auf den Hochkönig, höchster Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen.

Aussicht und Streckenführung machen Laune - bis wir in einer Steigung wieder zum Halten gezwungen werden: Baustellenampel mit dahinter folgender Schotterstrecke. Igitt, und das bergauf!

Zisssssssch Dennoch, die Route rund um den Hochkönig ist ein echtes Schmankerl und zufrieden grinsend beenden wir die Tagesrunde über Hütten und durchs Lammertal nach St. Martin am Tennengebirge.

Hier legen wir noch eine kleine Basteleinheit an Kerstins GS ein - die Abblendbirne hatte am Morgen den Geist aufgegeben. Nachdem wir endlich herausgefunden haben (jaja, so ein Handbuch hat schon seine Vorteile), was wir wo lösen müssen, um die Birne austauschen können, schmeckt auch das verdiente Zisch! richtig gut.

Wir lassen den Tag in einer Pizzeria im Ortskern ausklingen, fahren gedanklich und verbal die Tagestour noch einmal ab, sind froh, dass wir einen zusätzlichen Tag hier drangehangen haben und denken nicht nur aufgrund des leckeren Essens wieder einmal:

ALLES RICHTIG GEMACHT!