Sonntag, 04.09.2011: Von St. Martin am Tgb. über Salzburg nach Kirchberg vorm Wald, Nähe Passau (ca. 240km)

Im Lammertal Am heutigen Tag wird es endgültig wieder zurück in die deutschen Lande gehen. Wir werden nicht ganz so viele Kilometer zurücklegen wie vielleicht gedacht, dazu werden "Inn-Hopping" und lange Zimmersuche nicht unbedingt die Laune steigern, aber auch dieser Tag wird positiv enden.

Obwohl mit dem heutigen Tag die endgültige Rückreise nach Deutschland und in Richtung Norden ansteht, starten wir ohne Zeitdruck und mit einem ausgiebigen Frühstück in den Tag.

Iris hat sehr schlecht geschlafen, wozu dann hetzen? Die genaue Route steht nicht so wirklich fest, es soll grob in Richtung Passau gehen.

Gegen 11h00 starten wir in St. Martin am Tennengebirge und bewegen uns durchs Lammertal, wo uns früh die ersten Regentropfen entgegenschlagen. Wir sind allerdings optimistisch und fahren wie schon am Vortag die kleine Nebenstrecke parallel zur Lammer bis zum Abzweig in Richtung Postalm.

Mit 4 Euro Mautgebühr sind wir dabei und so schlängeln wir uns, teils mit schönen Aussichten auf Schneefelder und Gletscher des Dachstein-gebirges, hinauf bis zum Lienbachsattel, mit 1.304m der höchste Punkt dieses 42qkm großen Wander-, Ski- und Almgebietes.

Auf der Postalm Nach einer Kaffeepause an diesem gut besuchten Ort - sowohl Autofahrer/Wanderer als auch Motorradfahrer pausieren hier - führt die kurvenreiche Strecke hinunter nach Strobl am Wolfgangsee. Wir bewegen uns zunächst gen Westen bis Salzburg und von dort gen Norden in Richtung Braunau am Inn.

An der hübschen ehemaligen Wallfahrtskirche von Markt Eggelsberg legen wir unsere Resteverwertungsmittagspause ein, bevor wir wenig später bei Braunau den Inn überqueren und uns wieder auf deutschem Boden befinden. Hier fällt uns gleich das rücksichtslose, egoistische Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer auf, als wir auf der B 12 in Richtung Passau fahren. Willkommen zurück in Deutschland!

Alle Wege führen offensichtlich nach Passau, und so schlägt Kerstin kurz vor der "Dreiflüssestadt" (hier fließen Donau, Inn und Ilz zusammen) einen Schlenker. Wir überqueren ein weiteres Mal den Inn und gelangen dann über eine nette Bergstrecke hinunter nach Passau. Nach kurzer Absprache in leicht gereizter Atmosphäre suchen wir zunächst die Jugendherberge und dann dort auch unser Glück.

Aus 800m Luftlinie werden 3km Fahrtweg, weil die Jugendherberge zwar auf der anderen Inn-Seite, allerdings hoch oben auf dem Berg in der Festung beheimatet ist, zu der allerhöchstens Treppenstufen auf direktem Wege vom/ins Zentrum führen.

Salzburg Ortseingang  Markt Eggelsberg  Grenze - Deutschland hat uns bald wieder  Passau

Zacher-Wirt in Kirchberg vorm Wald In der Jugendherberge sind zwar Zimmer frei, allerdings wäre eine Übernachtung hier mit einer Schlepperei ohne Gleichen verbunden, zu der wir bei der Hitze absolut keine Lust haben. Zum ersten Mal in diesem Urlaub sind wir nun auf langwieriger Zimmersuche - wir wollen nicht noch einmal nach Passau reinfahren, sondern uns stattdessen weiter in Richtung Norden begeben. Nur ... das ist sehr ländliches Gebiet und Pensionen sind entweder nicht vorhanden oder aber schon seit Jahren geschlossen (nur die Werbeschilder an der Straße hat man vergessen zu entfernen).

Nach ca. 20km entdecken wir in Kirchberg vorm Wald das Schild "Zum Kirchenwirt" (auch "Zacher-Wirt" genannt) - ein traditionelles Hotel mit angegliedertem kleinen Biergarten, einem Streichelzoo und hauseigener Schlachterei. Das schaut doch gut aus!? Und selbst wenn das Zimmer über unserem anvisierten Budget liegen sollte - wir möchten keinen Meter mehr fahren. Und siehe da, wir bekommen eine ganze Diele zugewiesen
(3 Schlafzimmer, 1 Badezimmer, 1 Garderobenzimmer, 1 großes Wohnzimmer) - mehr als wir brauchen und preiswert dazu!

Die Atmosphäre entspannt sich nur langsam, aber nach dem ersten Zisch! und anschließend leckerem, deftigem Abendessen wird es doch noch ein versöhnlicher Abend. Wir nehmen uns noch einmal die Karten vor, um eine etwas bessere Routenplanung zu betreiben und legen unser Ziel für den nächsten Tag fest.

Letztlich sind wir alle derselben Meinung: selbst wenn die Stimmung teils sehr spannungsgeladen war und Passau nicht das unbedingt erklärte Tagesziel und die Zimmersuche nervenaufreibend war - wir sollten wohl in diesem Haus beim Zacher-Wirt landen. Also mal wieder:

ALLES RICHTIG GEMACHT!